Etwa 2/3 der Obstanbauflächen sind in Österreich mit Apfelanlagen bepflanzt. Von den weltweit etwa 100.000 Sorten werden in Europa 100 Sorten bevorzugt angebaut. Sie benötigen eine längere Lagerung, sind zumeist etwas kurz am Gaumen. Durch Ausbau im Holzfaß erhält der Brand eine goldgelbe Farbe und einen Vanillenote im Geschmack.
Der Aqua Nobile (lat. Übersetzung für "nobles Wasser") wurde vom Grafenwald kreiert. Es handelt sich hierbei um ein Obstbrandcuvee aus verschiedensten Edelbrand-Produkten. Hier werden kleinere Restmengen an Rohbrand, die in der Produktion anfallen und einzeln aufgrund der geringen Menge nicht gebrannt werden können, zusammengeführt und in einem weiteren Feinbrand hergestellt. Es ist also kein "geheimes Rezept", sondern einfach ein Zufallsprodukt aus verschiedenen Obstsorten. Natürlich - und immer anders! Das Produkt kann NICHT reproduziert werden! Vom Hersteller wird allerdings sehr viel Wert auf ein ausgewogenes Steinobst-Kernobst-Verhältnis gelegt, was das Erzeugnis doch irgendwie "spannend" macht!
(sprich: Baratschk) Das Nationalgetränk der Ungarn ist ein Marillenbrand, der hierzulande eher eine bescheidene Rolle spielt. Muss doppelt gebrannt und in Eichenfässer gelagert werden.
Weltweit werden heute etwa 2000 Birnensorten kultiviert. Die Königin der Schnapsbirnen ist wohl die Sorte Williams-Christbirne mit typischen feingliedrigen, weichen, zart-süßen Aromen und einer Kraft und Fülle am Gaumen.
Brombeeren sind ähnlich wie Himbeeren zu behandeln, erweisen sich jedoch bedeutend weniger aromatisch und sind daher auch nicht so begehrt.
Calvados ist der bekannteste französische Apfelweinbrand. Die Ursprungsbezeichnung ist kontrolliert, nur die Apfelweinbrände aus der Bretagne, der Normandie und dem Gebiet von Maine dürfen
sich Calvados nennen.
Seinen speziellen Charakter erhält er durch die Lagerung in Holzfässern, die teilweise fünf Jahre dauert. Achtung: mindestens 40 Prozent vol.
Brombeeren sind ähnlich wie Himbeeren zu behandeln, erweisen sich jedoch bedeutend weniger aromatisch und sind daher auch nicht so begehrt.
Mit dem Pielachtaler Dirndlbrand findet sich eine weitere Edelbrandsorte unter den geschützten Marken. Die Dirndl (oder Kornelkirsche) hat eine geringe Ausbeute und zählt wegen des etwas indifferenten Aromas zu den Exoten.
Die Elsbeere (auch Adlitzbeere oder Arlsbeere genannt) reift im September/Oktober und ist bei Vollreife braun, sehr gerbstoffreich und adstringierend. Der Elsbeerbrand zählt wegen der sehr geringen Ausbeute und mehrjähriger Fruchtpausen zu einer besonders exklusiven Rarität. Er ist dem Vogelbeerbrand sehr ähnlich.
Die kleine Walderdbeere wurde von den Griechen auch als „Königin der Früchte“ bezeichnet.
Im 18. Jahrhundert wurde in Frankreich die erste Ananaserdbeere angebaut. Aufgrund ihrer äußerst flüchtigen Aromen ist sie für die Destillation eher ungeeignet.
Gin ist eine vorallem in England beliebte Spirituose aus Wacholderbeeren. Er wird aus reinem, neutralem Alkohol destilliert und mit Wacholderbeeren, Koriander, Orangen- und Zitronenschalen, Lavendel, Mandeln, Zimt, Kümmel und Anis aromatisiert. Das Besondere: Gin ist - sobald er nach der Destillation auf Trinkstärke verdünnt ist - trinkfertig. Es gibt trockenen "Dry Gin" oder "London Dry Gin" und "Old Tom Gin" oder "Plymouth Gin", denen beiden Zucker zugesetzt wurde. Dry Gin darf keinen Zucker enthalten.
Genever (oder Jenever) kommt aus Holland und ist ein mit Wacholder aromatisierter Branntwein, wobei dieser kaum mehr wahrnehmbar ist. Es gibt "Jonge Jenver" mit zartem Wacholdergeschmack und "Oude Jenver" mit Malz- und Getreidegeschmack.
Der Himbeerbrand ist sehr duftig mit einem deutlichen Primäraroma und zählt zu den vorzüglichsten Beerenobstdestillaten. Wegen der geringen Ausbeute ist der „echte Himbeer“ eine Rarität.
Der Holunder hat eine große Bedeutung in der Volksmedizin. Als Destillat ergibt er einen würzigen, dichten und kompakten Schnaps. Die Beeren müssen unbedingt gerebelt und ohne Kämme eingemaischt werden.
Die Johannisbeere oder auch Ribisel genannt ist als Rote Johannisbeere sehr weit verbreitet. Besser zur Destillaterzeugung eignen sich jedoch die Schwarzen Johannisbeeren. Sie ergeben ein intensives, sortentypisches Destillat.
Klassiker des Kirschbrandes sind wohl die Süßkirschen Zuger Kirsch und Schwarzwälder Kirsch. Dunkle fast bräunlichschwarz gefärbte Sorten mit dunklem Fruchtfleisch eignen besser als helle Sorten. An zunehmender Beliebtheit erfreuen sich kleinfrüchtige Wildformen wie die Vogelkirsche, die jedoch einen dominanten Steinton (Bittermandel-, Marzipanton) aufweist und Sauerkirschen (Weichsel), mit einem ausgeprägten Primärduft. Weichselbrände sind allerdings nicht so kräftig und dicht am Gaumen wie die Süßkirschen.
Kirschwasser ist ein Destillat aus vergorenen Süß- und Sauerkirschen ohne Stiehl und mit wenig Kernen. Dann wird der Schnaps in Eschenholzfässern gelagert. "Schwarzwälder Kirschwasser" ist eine geschützte Bezeichnung für Schnäpse mit 40 Prozent vol., klassische Kirschwasser haben zwischen 37,5 und 50 Prozent vol.
Kvo Tsje'U nennen sich verschiedene liebliche chinesische Obstbranntweine mit einem weichen Aroma.
Der Klassische „Wachauer Marillenbrand“ ist eine von wenigen geschützten Marken. Durch zahlreiche aromatisierte Destillate ist dieser Brand etwas ins Hintertreffen geraten. Echte Marillenbrände zeichnen sich durch ein dezentes schmelzig-süßes Aroma aus und zeigen sich am Gaumen sehr elegant aber niemals aufdringlich.
Mispeln oder Asperl sind pektin- und zuckerreiche Früchte, die jedoch eher eine brenntechnische Spielerei darstellen.
Ein Klassiker unter den Österreichischen Obstbränden ist der Obstler. Allerdings hat dieses Destillat sehr unter den Verschnitten minderwertiger Obstbrände, der Verwendung von Most (der nicht mehr getrunken werden konnte) und dem Strecken gelitten. Obstler werden üblicherweise durch gemeinsames Einmaischen verschiedener Obstsorten (meist Äpfel und Birnen) gewonnen. Ebenfalls gebräuchlich ist das Mischen fertiger Obstbrände (Cuvees). Eine regionale Spezialität ist der Pregler, ein Obstbrand aus Osttirol.
Die Frucht verfügt über ein feines, zartes Aroma, das sich nur selten oder schwer erkennbar im Aroma des Destillates wiederfindet. Pfirsichbrände sind im Duft schwer erkennbar, aber aufgrund der geringen Ausbeute sehr fleischig und dicht am Gaumen.
Zur Gruppe der Pflaumen zählen die Pflaumen, Zwetschken, Kriecherl, Mirabellen, Reineclauden (Ringlotten), Kornelkirsche (siehe Dirndl) und die Schlehen. Gut geeignet für die Destillation ist die Hauszwetschke mit einem sortentypischen Charakter. Zwetschkenbrände haben kein ausgesprochen primär-vordergründiges Aroma und eignen sich deshalb gut für den Fassausbau. Die Kriecherl sind kleinfruchtig und in der Steiermark und in Ostösterreich weit verbreitet. Da sich die Steine nicht vom Fleisch lösen, werden sie mit eingemaischt, nach der Gährung jedoch entfernt. Kriecherlbrände haben ein dezentes, feines Aroma mit einem deutlichen Steinton. Die Mirabelle ist eine runde, kleine, intensiv gelbe Zwetschkenart, die durch den relativ hohen Schalenanteil viel Aroma liefert. Die Ringlotte ist eine sehr alte Sorte. Sie ist je nach Sorte blauviolett, purpurrot, grünlich oder leuchtend gelb und ist mit der Mirabelle vergleichbar, jedoch nicht so dicht im Aroma. Der Schlehdorn ist die „Mutter“ der europäischen Zwetschken. Die Frucht wird bis zu 15 mm groß und wird erst durch Frosteinwirkung essbar. Hat wenig Fruchtfleisch und lässt sich nicht entsteinen. Das Destillat hat daher eine eigene, kernbetonte Aromatik.
Die Quitte gilt als wertvolle, heilkräftige Frucht und im ägischen Raum auch als Symbol der Fruchtbarkeit. Quittenbrände haben eine unglaublich intensive Primärfrucht in der Nase. Am Gaumen wirken sie eher filigran und manchmal etwas dünn.
Slibowitz (oder Sliwowitz) stammt ursprünglich aus Jugoslawien (Bosnien, Syrmien) und ist ein strohgelber Pflaumenbrand. Die zerquetschten oder in Obstmühlen zerstampften Zwetschken, in welchen auch die teilweise zertrümmjerten Kerne enthalten sind, werden mit oder ohne Reinhefe eingemaischt. Nach langsamer Vergärung erfolgt die sofortige Destillation. Oder man lässt die Maische eine Zeitlang in den Fässern und destilliert dann den sogennannten Spätbrand, der sich durch einen feineren Geschmack und ein feineres Aroma auszeichnet. Slowowitz ist farblos bis gelblich und hat einen eigenartigen angenehmen aromatischen Geschmack. Echter Sliwowitz muß mindestens 38 Volumsprozente aufweisen, Gewinnt durch längere Lagerung wesentlich an Qualität. Sliwowitz raki, Raki, Rakija: alkoholarmer (mind. 30%) Sliwowitz
Tzuika ist ein rumänischer Pflaumenbrand, der einen Alkoholgehalt von ca. 45% vol aufweist. Er wird aus vollreifen, süssen und fleischigen Früchten einer speziellen Pflaumenart, die in Rumänien nur für die Herstellung dieser Spirituose verwendet wird gebrannt. Die besten Tzuikas kommen aus den Gebieten von Buzau, Pitesi, Cimpulung und dem Mures-Tal. Seine goldgelbe Farbe und das abgerundete fruchtige Bukett verdankt die Spirituose einer vieljährigen Lagerung in Eichenholzfässern. Der in Deutschland zum Verkauf kommmende Tzuika ist 10 Jahre alt.
Die Vogelbeere (oder Eberesche, Moosesche, Stinkesche oder Quitschbeere) stellt wenig Anforderungen an Standort und Klima. Entsprechend rau und wild schmecken die kleinen, roten Früchte. Erst durch den Frost werden sie entbittert. Zur Destillation sollten sie sehr reif, keinesfalls aber vertrocknet sein und vor dem ersten Frost geerntet werden. Der Vogelbeerbrand ist im Österreichischen Alpenraum weit verbreitet, ist als Lagerschnaps gut geeignet und gewinnt im alter an Milde und Eleganz. Jugendlich ist der Schnaps eher spröde, eckig und rauh.
Waragi ist ein Brand aus Bananen, der in Uganda heimisch ist.